Engagement der Bundesrepublik für eine gerechteren Interessenausgleich!
Neue Nord-Süd-Initiative notwendig – mehr Engagement der Bundesrepublik für eine gerechteren Interessenausgleich!
Der Ukrainekrieg und seine Auswirkungen auf das transatlantische Verhältnis – unter diesem Titel hatte die Deutsche Atlantische Gesellschaft auf das Museumsschiff Rickmer Rickmers an den Landungsbrücken im Hamburger Hafen geladen. Und zahlreiche Gäste waren dieser Einladung gefolgt, denn der Redner des Abends war Sigmar Gabriel, der ehemalige SPD-Vorsitzende. S. Gabriel konnte im Laufe des Abends nicht nur vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Bundesaußenminister eine detailgenaue Analyse u.a. der transatlantischen Beziehungen ablieferte. Ein wahrer Parforceritt auch zu Fragen der Energiepolitik oder Aspekten des Kriegswaffenkontrollrechtes bot dem Publikum Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass der Referent ein hochkompetenter, gelegentlich auch humoriger Gesprächspartner ist. Ein Teilnehmer outete sich als langjährig eingeschriebenes CDU-Mitglied, drückte aber seinen Respekt vor der Überzeugungskraft des ehemaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten und dessen inhaltlich wie rhetorisch bemerkenswerten Ausführungen aus.
Gabriel zeichnete insbesondere ein Bild, das das Augenmerk auf einen besonderen Aspekt der Außenpolitik lenkte. Er plädierte für eine bessere Betrachtung des Nord-Südverhältnisses, das in den aktuellen Konflikten möglicherweise untergeht. Nach seiner zutreffenden Analyse werden die Interessen des globalen Südens viel zu wenig berücksichtigt, wenn der Ukrainekrieg und dessen Auswirkungen auch auf Deutschland betrachtet werden. Der Süden leidet ungleich mehr unter den steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen, die auch durch die Subventionierungspolitik der großen Industrieländer verschärft wird.
Schön war es im Anschluss an die Veranstaltung mit Sigmar Gabriel einige persönliche Worte austauschen zu können. Die Erinnerungen an gemeinsame Zeiten im Niedersächsischen Landtag führten schnell zur Einschätzung der Wahlen am kommenden Sonntag.
