Dienstpflicht für alle – Fortschritt für die Gesellschaft!
Dienstpflicht für alle – Fortschritt für die Gesellschaft!
Ganz verschämt hat in diesen Tagen die Union eine Forderung aufgestellt in Deutschland eine soziale Dienstpflicht von 12 Monaten einzuführen. Diese Dienstpflicht ist eine andere Umschreibung für das, was wir gemeinhin in früheren Zeiten als Wehrpflicht betrachtet haben. Die Wehrpflicht ist in Deutschland jedenfalls zurzeit ausgesetzt, manche meinen, sie sei abgeschafft.
Muss man diese von der Union auf einem Parteitag aufgestellte Forderung ablehnen? Vielleicht, weil sie von der Union kommt? Nein, das muss man meines Erachtens nicht.
Es gibt eine Reihe von Argumenten, die für eine Weiterentwicklung der Wehrpflicht hin zu einer allgemeinen Dienstpflicht für alle sprechen. Wichtig ist dabei, dass nicht auf die Notlagen personeller Natur in einzelnen Bereichen abgehoben wird. Diese Argumentation würde lediglich dazu führen, dass ähnlich wie bei der Frage nach der Finanzierung jede Menge Vorwände ins Feld geführt werden würden, die gegen die Dienstpflicht sprechen sollen.
Dienst für die Gesellschaft als Akt bevölkerungsweiter Solidarität in allen Bereichen unseres Gemeinwesens von sozialen Diensten über Diensten im Umweltbereich bis hin zum Dienst in der Bundeswehr verstanden würde eine Reihe von Vorteilen für alle bringen. Jungen Menschen könnten und müssten sich verpflichtend in Bereichen orientieren, zu denen sie ansonsten keinen oder nur schweren Zugang haben. Manch einer stellt auch fest, dass es ju,ngen Menschen mehr als guttun würde, wenn sie nach der Schule und/oder Ausbildung aus dem Elternhaus „gezwungen“ werden würden. Ein Argument, dass jeder und jede für sich selbst würdigen sollte. Betrachte ich manchen jungen Menschen in meiner Umgebung, schaue mir an welche Lebensweisheiten in politischen Posts verbreitet werden, komme ich möglicherweise auch zu dem Ergebnis, dass diese Leute durch den verpflichtenden Dienst an der Allgemeinheit in ihrer persönlichen Entwicklung mehr als positiv vorangebracht werden würden.
Eine aus meinen Augen sehr spezielle Auswirkung der allgemeinen Dienstpflicht hätte deren Einführung auf die Bundeswehr. Der Austausch der Bundeswehr mit der Gesellschaft über das hinaus, was heute mehr schlecht als recht erfolgt, erscheint mehr als dringend geboten. Oft ist heute zu hören, dass Soldaten/Soldatinnen in Uniform in der Öffentlichkeit eher angegriffen werden, als dass sie Akzeptanz finden. Eine mehr als schwierige Wahrnehmung, wenn man bedenkt, dass die Bundeswehr als Parlamentsarmee im Auftrag der deutschen Bevölkerung agiert. Mag sein, dass vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges in der Ukraine mehr in das öffentliche Bewusstsein dringt, dass die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands etwas mit der Bundeswehr zu tun hat. Dabei ist die Verteidigungsfähigkeit kein leerer Begriff, wenn wir betrachten welche Wertesysteme heute von Staaten wie Russland und China in die Welt getragen werden sollen. Unsere Demokratie muss wehrhaft bleiben und sie braucht Menschen, die sie verteidigen – mit Worten und - wenn es darauf ankommt – mit Waffen.
